3 Federn, Rezension

»Die Jungs aus dem Panther 3: Bitchboy« von Elian Mayes

»Die Jungs aus dem Panther 3: Bitchboy« von Elian Mayes ist im März 2020 im dead soft verlag erschienen und gehört in die Genres Drama und Contemporary und hat laut Amazon 341 Seiten. Vielen Dank an den Verlag und den Autor für das Rezensionsexemplar. Wie der Titel schon sagt ist das Buch der dritte und auch letzte Teil der Reihe » Die Jungs aus dem Panther« und kann theoretisch unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden.

Klappentext:

Milan wünscht sich nichts mehr als spießige, langweilige Normalität in seinem Leben. Mit einem Bruder, der den städtischen Straßenstrich vollkommen und gnadenlos im Griff hat, ist er davon allerdings so weit entfernt, dass er kaum mehr davon zu träumen wagt. Das und nichts anderes ist seine Normalität. Auf einer Party trifft er auf verhängnisvolle Weise jemanden wieder, an dessen Namen er sich zunächst nicht erinnern kann und von dem er dachte, dass er ihn nie wiedersehen würde. Jay hat vor einigen Jahren fast den Absprung aus dieser düsteren Welt geschafft, aber nun droht sie, ihn erneut in den Abgrund zu reißen. Diesmal endgültig …

Rezension:

Milan und Jay bilden den zentralen Punkt in diesem Drama.

Milan ist der Bruder des berüchtigten und gefürchteten Zuhälters Andrej und damit immer im Zentrum der Gewalt, auch wenn er auf seine Art versucht den Jungs im Club seines Bruders durch kleine Gesten zu helfen. Dabei ist er nicht gerade ein Samariter und läuft eher mit Scheuklappen durchs Leben, die er erst nach und nach verliert, bevor er wirklich versucht etwas zu ändern.

Jay hingegen hat es geschafft Andrejs Fängen zu entkommen und hat sich die Illusion eines Lebens außerhalb der Zwangsprostitution geschaffen, zusammen mit seinem Freund René. Doch René hat Schulden bei Andrej und so geht Jay immer noch anschaffen. Auf der Straße wie auch im Panther. Doch Illusionen haben die Angewohnheit einzustürzen und Jay erlebt schmerzlich, dass es so nicht weitergehen kann.

Dazu kommen dann noch Nebencharaktere wie Kai und Sammy, die auch ihre eigenen Päckchen zu tragen haben und es wird mir fast etwas zu viel Drama für ein einzelnes Buch.

Elian Mayes hat ein gutes Verständnis für das Handwerk des Schreibens. Mein Kopfkino ist sofort angesprungen und hat mich ohne Umschweife in die Geschichte rund um Jay und Milan entführt. Der Stil ist flüssig und angenehm und für mich definitiv ein Hinweis darauf, nach weiteren Büchern des Autors Ausschau zu halten.

Leider gab es zwei, drei Punkte, die mir nicht so ganz zugesagt haben. Zum einen wird für mich etwas zu viel mit Rückblicken gearbeitet. Sie haben mich leider immer mal wieder aus den aktuellen Emotionen der Erzählung rausgerissen und ich musste umdenken und mich neu in die Situation hineinfinden. Gerade der Rückblick, der in die Kindheit von Milan und Andrej führt, hätte ich gerne anders aufgearbeitet gesehen. Denn das ein Mensch nicht als Monster auf die Welt kommt, ist für mich eigentlich logisch.

Zum anderen stehe ich dem Ende ein wenig zwiespältig gegenüber. Ich fand es schade, dass der ganze rechtliche und gerichtliche Kram am Ende so schnell abgehandelt wurde und ich hätte gerne gewusst, wie das Ganze für Milan ausgeht. Denn das er komplett ohne Strafe davonkommt, glaube ich nicht. Auch wenn er am Ende eingelenkt und geholfen hat, hat er doch in zu vielen Fällen untätig danebengestanden, auch wenn er nie selbst Hand an die Jungs seines Bruders gelegt hat. Andererseits fand ich es großartig, wie Elian die Beziehung von Milan und Jay aufgebaut hat und es am Ende keine glückliche Lösung gab, nur weil sie miteinander ins Bett hüpfen, da Milan seine Sexualität ein wenig anders definiert.

Der letzte Punkt ist eigentlich nichts Großes. Ich finde den Titel nicht so richtig passend, da Jay für mich vieles vermissen lässt, was ich mit »Bitch« oder »bitchy« in Verbindung bringe. Nur weil er anschaffen geht, ist er ja noch lange keine Bitch, zumindest nicht in meinem Verständnis.

Wen Rückblicke nicht stören und wer offen ist für ein schönes, aber ganz leicht anderes Happy End sollte sich »Die Jungs aus dem Panther 3: Bitchboy« unbedingt mal anschauen. Auch wenn es anders klingt, ich bin neugierig auf die ersten beiden Teile und werde sie bei Gelegenheit definitiv lesen.

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