3 Federn, Rezension

»Xaver« von Bastian Süden

»Xaver« von Bastian Süden ist der erste Band der »Die Prinzen aus Berlin«-Reihe. Das Buch ist im November 2021 erschienen, hat 182 Seiten und gehört ins Genre Romance. Das Buch ist in sich abgeschlossen.

Klappentext:
Berlin. Im Spätkauf an der Prinzenstraße schlagen sich Xaver, Jonte, Aaron und Torben im Schichtdienst die Nächte um die Ohren. Vier junge Männer, die vom Glück bislang nicht verfolgt wurden, die im Großstadtdschungel von Berlin aber eine neue Heimat gefunden haben.
Ob sie auch ihr großes Glück finden werden?

„Xaver“ ist der erste Band der Reihe „Die Prinzen von Berlin“.

Das kann doch kein Zufall sein, denkt sich Xaver, als er in einer Dezembernacht vor einem Club in Schöneberg jenen heißen Kerl erblickt, in den er sich Stunden zuvor verguckt hat, als er ihm im Späti Bier und Kaugummis verkauft hat.
Zu wummernder Technomusik lässt sich der Zwanzigjährige auf einen Flirt ein und landet mit dem deutlich älteren Simon im Bett. Es bleibt nicht beim One-Night-Stand und zum ersten Mal in seinem Leben erfährt Xaver, wie sich Glück anfühlt.
Dann tauchen aber schwerwiegende Anschuldigungen gegen Simon auf und Xaver droht in jene düstere Vergangenheit zurückzufallen, vor der er eigentlich nach Berlin geflüchtet war …

Rezension:
Da das Buch in Berlin spielt, musste ich es einfach lesen. Ich kann einfach nicht widerstehen, wenn »meine Stadt« eine Rolle spielt.

Eigentlich bedient das Buch einen Trope, den ich sehr mag. Der Altersunterschied und auch die verschiedenen gesellschaftlichen Schichten, aus denen Xaver und Simon kommen, sind etwas, was ich gerne lese.

Leider hatte ich dann doch einige Probleme emotional an die beiden ranzukommen. Vom ersten Kennenlernen und dem One-Night-Stand zur Einladung zum Weihnachtsessen mit Simons Freunden vergehen nur wenige Tage. Das erste Date dazwischen läuft auch eher nur mäßig und Simon ist mir da anfangs eher unsympathisch erschienen, da er Xavers Bedenken und Unwohlsein wegen des gewählten Restaurants schlichtweg ignoriert.

Die ersten zwei Drittel des Buchs spielen sich innerhalb von maximal drei Wochen ab, wenn ich die Geschehnisse und Zeitandeutungen richtig interpretiert habe. Ich möchte nicht sagen, dass man sich in dieser Zeit nicht verlieben kann, aber Xavers Gefühle sind mir einfach fern geblieben. Ich hätte es verständlicher und angenehmer gefunden, wenn der Zeitraum noch ein wenig gestreckt worden wäre, um die emotionale Bindung zwischen den beiden noch ein wenig auszubauen, bevor das große Drama anfängt.

Auf der anderen Seite ist das letzte Drittel zu sehr gestaucht. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Story sich vom Klappentext aus fortsetzt. Ich finde das schade, denn die ganze Spannung der Geschehnisse inklusive Auflösung und Happy End finden in den letzten 30 Prozent Platz und fühlen sich gehetzt an.

Dabei fand ich das Buch wirklich nicht schlecht. Auch wenn es sich im ersten Augenblick vielleicht so liest. Ich mochte Xaver und hab mich am Ende wirklich für ihn gefreut, dass er sein Happy End mit Simon bekommen hat.

Erika und die anderen Jungs aus dem Späti fand ich super und ich freue mich schon auf die folgenden Bände. Ich hoffe, dass die Story dann etwas gleichmäßiger verteilt wird und dem großen Plot ein wenig mehr Freiraum gegeben wird.

Zusammengefasst mochte ich die Grundidee sehr, außerdem gibt es einen emotionalen Pluspunkt für meine Heimatstadt. Ich gebe dem Buch eine Leseempfehlung, da ich glaube, das man trotz der genannten Punkte einen entspannten Lesenachmittag mit dem Buch verbringen kann.

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