3 Federn, Rezension

»Isaac und der Einhorn-Ork« von Akira Arenth

Zur Verfügung gestellt von Triskele Franzi Knut

»Isaac und der Einhorn-Ork« vom Autorenduo Akira Arenth und Kira Schwarz, die gemeinsam unter dem Pseudonym Akira Arenth veröffentlichen, ist im Mai 2019 erschienen. Das Buch hat 552 Seiten und gehört in das Genre Fantasy.

Klappentext:

Wenn man Richtung Norden aus der Milchstraße gondelt, nach der vierten Sonne links abbiegt und dann noch einige Milliarden Kilometer geradeaus saust, kommt man in ein Paralleluniversum, in dem fast alles so ist wie bei uns. Ja, fast! Denn statt Medizin gibt es dort Magie, und “Zauberer/Hexe” ist eine anerkannte Berufsausbildung.

Der homosexuelle Isaac de Béthune wohnt, zusammen mit seiner kleinen Schwester, noch bei Mutti und ist mit seinen achtzehn Jahren nicht nur ein Nesthocker, sondern auch allgemein ein ziemlicher Spätzünder. Als sich seine Augen violett färben, wird es ihm jedoch möglich, eine Ausbildung beim großen Magier und Heilpraktiker Charlès le Croy de la Drömpèl zu beginnen. Leider hat dieser schon einen Novizen, den arroganten Raphaèl de Moreau, und so spielt Isaac ewig die zweite Geige. Er ist für Putzdienste und den Magic-Shop zuständig und lernt fast nichts. Chronisch übermüdet passiert ihm schließlich ein folgenschweres Missgeschick, das sein Leben auf magische Weise durcheinanderwirbelt und ihn in eine sehr missliche Lage bringt.

Rezension:

Ich weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll. Anfangs wurde ich vom inneren Monolog des Protagonisten ziemlich erschlagen. Das erste Kapitel hat sich für mein Empfinden verdammt zäh gelesen. Zudem die teilweise doch sehr vulgäre Ausdrucksweise. Ich kenne andere Bücher von dem Autor, doch hier wirkte es auf weiten Strecken künstlich und auf die Spitze getrieben.

Im zweiten Kapitel wurde es etwas besser. Die Geschichte kam in Fahrt und hatte das Gefühl, dass wirklich etwas passiert.

Mit Isaac wurde ich langsam warm. Seine Trotteligkeit fand ich bis zu einem gewissen Grad amüsant, leider verkam es oft zu einer übertriebenen Slapstick-Nummer. Die Machtkämpfe mit dem anderen Novizen Raphaèl und der Kampf um die Aufmerksamkeit des Meisters Charlès waren auch eine zweischneidige Sache. Ich habe beim Lesen oft das Gefühl gehabt, dass die Autoren sich selbst ein wenig im Weg standen mit dem erzwungenen Witz. Die Fußnoten, die teilweise Gedanken vom Protagonisten sind und teilweise Gedanken der Autoren, hätten für mich überhaupt nicht sein müssen. Sie stören den Lesefluss und erklären in den meisten Fällen das Offensichtliche oder ziehen Verbindungen zu Werken von anderen Autoren, die nichts mit der Geschichte zu tun haben.

Die Erklärung zur Entstehung des Einhorn-Orks fand ich dagegen wieder genial. Ich habe sehr darüber gelacht, schade fand ich nur, dass dieser wichtige Prozess so schnell abgehandelt wurde, andere eher unwichtige Sachen, sehr langatmig erklärt wurden.

Mit der Entstehung des Einhorn-Orks war ich richtig in der Geschichte angekommen. Ab diesem Punkt schwankte ich dauerhaft zwischen lautem Lachen und Kopfschütteln. Leider hatte ich bei den Gesetzmäßigkeiten der Magie in dieser Welt das Gefühl, dass die Autoren keinen richtigen Plan hatten, sondern sich alles einfach hingebogen haben, wie sie es gerade gebrauchen konnten. Zudem waren die Gesetzte, die erklärt wurden, sehr kompliziert und kaum nachvollziehbar.

Trotz all dieser negativen Punkte mochte ich Isaac und seinen Einhorn-Ork. Es war spannend zu sehen, wie Isaac versucht den Schlamassel, den er angerichtet hat zu bereinigen. Ich habe mit Spannung auf die Auflösung gewartet und teilweise richtig mitgefiebert.

Ich bin wirklich zwiegespalten, was das Buch angeht. So übertrieben und zotig das Buch auf der einen Seite ist, so lustig und spannend ist es auf der anderen Seite.

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