3 Federn, Rezension

„Fremde Weiten“ von Andrew Grey

„Fremde Weiten“ von Andrew Grey ist im Mai 2018 erschienen und ist der vierten Band aus der Serie „Geschichten aus der Ferne“. Das Buch hat 186 Seiten und gehört in das Genre Western. Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

Klappentext:

Der Westernsänger Willie Meadows ist ein einziger Schwindel. Er hat noch nie auf einem Pferd gesessen und seine „Western“- Klamotten stammen aus einer Boutique in LA. Kein Wunder, dass Wilson Edwards, der echte Mann in diesen nachgemachten Stiefeln, unter einer Schreibblockade leidet. Entschlossen, wieder Zugang zu seiner Musik zu finden, kauft er eine Ranch in Wyoming, um das Landleben kennenzulernen, auch wenn er keinen Schimmer hat, wie man eine Ranch führt. Dann taucht Steve Peterson auf. Verzweifelt, mittellos und hungrig ist er gerade aus einer Klinik entkommen, die Homosexuelle umerzieht und von der Sekte seines Vaters betrieben wird.

Eigentlich sollte Steve die Pferde des Vorbesitzers ausbilden, aber nun ist der Job futsch, zusammen mit seinem vermeintlichen Arbeitgeber. Glücklicherweise hat Wilson eine vorübergehende Lösung parat: Steve kann „Ranch-sitten“, während Wilson geschäftlich in LA ist. Aber als er wieder zurückkommt, erkennt Wilson den Besitz kaum wieder. Auf den Koppeln stehen Pferde in Ausbildung und die Ranch ist in einem Topzustand. Und plötzlich erkennt er, dass er nicht vom Cowboydasein inspiriert wird, sondern von Steve selbst.

Aber die Sekte ist immer noch hinter Steve her und Wilsons Angst vor einem Skandal bedeutet, dass er sich immer noch nicht öffentlich geoutet hat. Ein Coming-out könnte das Ende von Willies Karriere bedeuten – aber seine Gefühle für Steve zu leugnen, könnte den einzigen Teil von ihm auslöschen, der echt ist.

Rezension:

Ganz ehrlich? Was soll ich sagen? Wer Andrew Grey kennt, weiß, was er bekommt. Wer ihn nicht kennt, sollte wissen, dass er Romanzen mit sehr viel Zucker schreibt. Im Normalfall eine absolute Kariesgefahr.

„Fremde Weiten“ fand ich, im Gegensatz zum dritten Band, eigentlich ganz gut. Der Fokus liegt nicht mehr, wie in den Vorgängern, auf der Ranch von Dakota und Wally, sondern verschiebt sich auf eine Nachbarranch.

Wilson und Steve sind ein süßes Pärchen und die Chemie zwischen den beiden stimmt, trotzdem konnten die Emotionen mich nicht immer erreichen. Zwischenzeitlich wirkten die beiden etwas statisch und hölzern. Zudem konnte ich mir auch nicht wirklich ein Bild der beiden machen. Ich habe weder eine Ahnung, wie alt die beiden ungefähr sind, noch habe ich ein äußerliches Bild von ihnen.

Anfangs druckst Steve wegen seiner Vergangenheit ziemlich herum, aber aus dem Klappentext erfährt man ja eigentlich schon grob, warum. Wilson dagegen ist als berühmter Country-Sänger erstaunlich bodenständig und ein ziemlicher Gutmensch. Nicht dass das was Schlechtes wäre, es macht ihn einfach nur ein wenig flach. Charakter zeigt Wilson vor allem, als er sich gegen seinen Manager und eigentlichen Freund durchsetzen muss, um endlich so leben zu können, wie er es möchte.

Trotz allen Kritikpunkten ließ sich das Buch flüssig lesen. Ratzfatz weggelesen. Auch wenn es anders klingt, fand ich das Buch wirklich ganz gut. Eine Romanze mit gerade genug Drama, damit die Geschichte am Laufen bleibt. Kein großartiger Herzschmerz oder eine total tiefgründige Story, aber für einen faulen Nachmittag eigentlich genau das richtige.

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