1 Feder, Rezension

„Micah – Gefährten Bande“ von Tina Filsak

„Micah – Gefährten Bande“ von Tina Filsak ist im Mai 2015 im Weibsbilder-Verlag erschienen und der erste Band der Micah-Reihe. Das Buch hat 486 Seiten und kann dem Genre Fantasy zugeordnet werden.

Klappentext:

Micah ist ein Kämpfer. Der musste er werden, um seine gewalttätige und ihn missbrauchende Familie zu überleben. Und um seiner Gabe standzuhalten …

Micah ist ein Empath, er empfängt die Gefühle und Gedanken der Menschen um sich. Kann ihnen ebenso wenig entkommen wie dem Krebs, der in seinem Körper wächst. Micah weiß, er hat den Kampf eigentlich längst verloren. Trotzdem versucht er durchzuhalten so lange es nur geht, den Tod immer vor Augen.

Darius ist Vampirkrieger. Seine Gilde sorgt dafür, dass die Existenz der Supras – Wesen wie Vampire, Wandler, Dämonen – geheim bleibt. Als er eines Nachts auf den todkranken Micah stößt, zieht der ihn auf seltsame Weise an. Der Junge braucht ganz offensichtlich seine Hilfe und seinen Schutz. Wider besseren Wissens hofft Darius, Micah vielleicht retten zu können … Denn er spürt, dass da etwas Uraltes erwacht ist, das mit jedem Tag stärker wird. Womit Darius allerdings nicht rechnet, ist, dass Micah nicht der dankbare, fügsame Gefährte ist, den er gern hätte, oder dass sein Kampfpartner Dio auch plötzlich Anzeichen einer Prägung zeigt. Und das bleibt nicht die einzige Überraschung …

Rezension:

Bis Kapitel 3 war ich von Micah und Darius ziemlich angetan und war sehr auf die Story gespannt, aber im weiteren Verlauf gab es irgendwie nur noch Sex und Gewalt. Die Story um die Vampirkrieger, die Intrigen und Geheimnisse tritt fast immer völlig in den Hintergrund. Die schiere Masse an Sex und BDSM hat mich fast überwältigt. Zudem verstehe ich unter BDSM dann doch ein wenig was anderes. Ich hatte das Gefühl, dass die BDSM Szenen fast völlig ohne vorherige Absprachen und Auslotung der Vorlieben bzw. der Grenzen vonstattenging. Ich muss jedoch sagen, dass ich nicht in der Szene unterwegs bin. Zudem ist es für mich auch völlig unrealistisch, dass Micah in so jungen Jahren der perfekte Meister/Dom/Top, oder wie auch immer man es nennen will, für so ziemlich jeden sein kann.

Zudem empfand ich die Charakterentwicklung auch eher negativ. Darius ist ein gestandener Vampirkrieger der mehrere hundert Jahre alt ist. Ich will nicht bestreiten, dass auch dermaßen alte Charaktere emotional ins Trudeln kommen können, aber anstatt mit Micah und den anderen Vampiren eine Lösung zu suchen oder zu versuchen Micah zu überzeugen verwandelt Darius sich in eine wilde Bestie.

Ebenso Dio. Auch er ist ein Vampirkrieger, der schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel hat, aber kaum ist Micah in seinem Leben aufgetaucht wird er zu einem absoluten Weichei. Das finde ich sehr schade, da ich glaube das die Autorin aus Dio viel mehr hätte herausholen können.

Kommen wir zu Micah. Er entwickelt sich zu einem Übercharakter erster Güte. Kaum taucht ein Problem auf beherrscht Micah seine Gabe gefühlt perfekt oder entdeckt eine neue um das Problem innerhalb kürzester Zeit aus der Welt zu schaffen. Ich meine Micah ist im menschlichen Sinne schon jung. Im Vampirischen Sinne ist er ein Baby, wenn man so will. Und trotzdem muss alles nach seiner Nase gehen. Mit aller Kraft will er seine Ansichten zum Beispiel zum Thema Gefährten durchsetzen. Sobald ihm jemand widerspricht wird derjenige so lange bestraft, ignoriert oder bequatscht bis er zwangsläufig nachgibt.

Ich kann für „Micah – Gefährten Bande“ keine Leseempfehlung aussprechen. Definitiv viel zu viel Sex, unsympathische Charakterentwicklung und zu wenig Handlung. Leider hat mich das Buch ziemlich enttäuscht.

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